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BiRBi-Pro – Bildungsgerechtigkeit oder Reproduktion von Bildungsungerechtigkeit durch schul- und sozialpädagogische Professionelle

Fallrekonstruktionen am Beispiel ganztägiger Arrangements

Studienlaufzeit

2011 – 2014

Leitung

Heinrich , Martin / Thieme, Nina / Faller, Christiane

Mitarbeit

Barlösius, Eva / Thieme, Nina / Faller, Christiane / Klenner, Denise

Die Studie fokussierte auf die beiden Professionen, die im Ganztag kooperieren sollen und denen typischerweise unterschiedliche Sichtweisen auf Bildungsgerechtigkeit zugeschrieben werden: Während Lehrkräfte nicht selten als diejenigen angesehen werden, die über Notengebung Leistungsselektion betreiben, werden Sozialpädagogen vielfach eher als diejenigen betrachtet, die kompensatorisch Ungerechtigkeiten des Systems ausgleichen. Empirisch kaum untersucht ist allerdings, ob diese Zuschreibungen überhaupt haltbar sind, inwiefern die beiden Professionen gegebenenfalls zur Reproduktion von Ungleichheiten im Schulsystem beitragen und wie ihre Zusammenarbeit vor dem Hintergrund ihrer eigenen Sichtweisen auf Bildungsgerechtigkeit vorzustellen ist. [Dementsprechend wurden im Rahmen der Studie der Idee der Kontrastierung folgend an zwei ganztägigen Gymnasien und an zwei ganztägigen Hauptschulen die Sichtweisen und Handlungslogiken der beteiligten professionellen Akteure - Schulleiter, Lehrkräfte, Professionelle der Sozialen Arbeit - untersucht.] Anhand von Interviews, „natürlichen“ Gesprächen und mehrmonatigen ethnografischen Schulbeobachtungen und Unterrichtsbeobachtungen wurden die Deutungen und Praxen von Angehörigen beider Professionen mithilfe einer sozialwissenschaftlichen Hermeneutik rekonstruiert. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur Lehrkräfte zur Reproduktion von Bildungsungerechtigkeit beitragen, sondern auch Sozialpädagogen. Obwohl bisherige Rekonstruktionen zunächst eine Akzeptanz der primär durch die Bildungspolitik erfolgenden Verantwortungszuschreibung zur Herstellung von Bildungsgerechtigkeit verdeutlichen, wird von den Professionellen zugleich aber zur eigenen Entlastung auf einschränkende Strukturen verwiesen. Im Zuge dessen wird auch die Verantwortung für Bildungsungerechtigkeiten in responsibilisierender Weise auf die Schüler und deren familiäre Kontexte übertragen. Verwiesen ist damit auf neuralgische Punkte für die professionelle Praxis in Ganztagsschulen, die eigene Reproduktionsleistungen reflektiert und gleichzeitig zu einer Reduktion von Bildungsungerechtigkeit beiträgt. (DIPF/Projekt/Projektträger)

Förderprogramm / Forschungsprogramm

Schwerpunkt: Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Sozialer Wandel und Strategien der Förderung

Fördereinrichtung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennzeichen

01JC1114

Forschungsdesign

  • Beobachtungsdesign
  • Anmerkung: Ethnographische Studie mit zwei Feldphasen

Untersuchungsgebiet (geogr.)

Deutschland; Berlin; Niedersachsen

Erhebungseinheit

Lehrkräfte; Pädagogisches Personal

Auswahlverfahren

  • Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl → Bewusste Auswahl

Grundgesamtheit / Population

Ganztägige Schulen (N=4): ganztägige Gymnasien (n=2) und Hauptschulen (n=2); Lehrkräfte; Sozialpädagogen

Anmerkungen (Projekt)

Das Projekt wurde kostenneutral vom 30.09.2014 bis zum 31.01.2015 verlängert.

Qualitative Daten BiRBi-Pro

Erhebungszeitraum

2011 – 2012

2012 – 2014

Art der Daten

  • Qualitatives, nicht oder gering standardisiertes Datenmaterial

Erhebungsverfahren

  • Interview → Persönliches Interview
  • Beobachtung → Feldbeobachtung

Anmerkungen zu den Daten

Die Daten verbleiben bei den Forscherinnen und Forschern. Wenden Sie sich bitte für nähere Informationen an das Projekt.

Verfügbarkeit

Nein

Publikationen