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Daten managen Dokumentieren Forschungsdaten dokumentieren

Forschungsdaten dokumentieren

Die Dokumentation ist ein wichtiger Bestandteil des Forschungsdatenmanagements, da sie die Nachvollziehbarkeit der Daten in den Vordergrund stellt. Auf dieser Seite gibt es Informationen zu den Fragen:

 Warum dokumentieren?

 Was dokumentieren?

 Wozu Metadaten?

Kontakt zum VerbundFDB

Sie haben spezifische Fragen? Kontaktieren Sie uns gern.

 + 49 (0) 69 24708 - 300
 verbund@forschungsdaten-bildung.de

Warum dokumentieren?

Ziele

  • Erhalt der Interpretierbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Daten
  • Sichtbarkeit und Wiederauffindbarkeit der Daten (z.B. in Datenbestandskatalogen)

Definition

Zur Dokumentation von Forschungsdaten gehört die gezielte Benennung der Dateien selbst sowie die Ergänzung der Daten um zusätzliche, die Studie und den Erhebungsprozess beschreibende Informationen, sogenannte  Metadaten. Begleitmaterialien zur Studie sind ebenfalls Teil der Dokumentation. Die Dokumentation ist eine Beschreibung der Daten, die als eine Art Bedienungsanleitung für diese fungiert.

Das Dokumentieren dient der Beurteilung des Analysepotentials der Forschungsdaten für Dritte.

Es dient der Nachvollziehbarkeit und Rekonstruierbarkeit von Entscheidungen. Es ist daher erforderlich auch für die Nutzung der Forschungsdaten durch Projektmitarbeitende selbst, und besonders wichtig in Projekten mit mehreren Mitarbeitenden und bei Ausscheiden von Projektmitarbeitenden.

Leitfragen der Dokumentation

  • Welche Informationen benötigen nicht am Projekt beteiligte Dritte, um eine Sekundärnutzung der Forschungsdaten durchführen zu können?
  • Welche Informationen benötige ich, um in unbestimmter Zukunft die durchgeführten Analysen replizieren zu können?
  • Welche Informationen benötigen Projektmitarbeitende, die nicht an der Datenerhebung beteiligt waren?
  • Welche Informationen benötigen Projektmitarbeitende, die nicht an der Datenaufbereitung und/oder den Datenanalysen mitgearbeitet haben?

Was dokumentieren?

Forschungsdaten sind sämtliche Daten, die Forscher*innen zu wissenschaftlichen Zwecken nutzen.

Das sind Daten, die im Rahmen wissenschaftlicher Studien entstehen, z. B. durch Erhebungen, Experimente, Befragungen oder Beobachtungen, oder die in anderen Kontexten entstehen, wie prozessproduzierte Daten oder amtliche Statistiken, aber zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet und bearbeitet werden.

Zu unterscheiden sind Rohdaten, aufbereitete bzw. bereinigte Daten, die vorliegen als

  • Audio- und Videodateien und deren Transkriptionen
  • Bildmaterial, wie Fotos, Abbildung, Netzwerkkarten
  • Postskripta und Protokolle
  • QDA-Dateien
  • Interviewschema/-übersicht
  • Tabellen
  • SPSS, STATA, SAS, R-Dateien

Zur Interpretation und Nachvollziehbarkeit dieser Daten sind weitere Informationen zusätzlich erforderlich.

Diese sind häufig und unter anderem in Codebüchern (bzw. Skalenhandbüchern, Datenhandbüchern, Codierbücher) und/oder Methodenberichten (bzw. Feldberichten, Technical Reports) enthalten.

Informationen zur Datenaufbereitung

  • Transkriptionsregeln, Codierregeln
  • Kodierungen, Gewichtungsvariablen, Imputierte Werte, sonstige generierte Variablen
  • Angaben zu durchgeführten Plausibilitäts-, Konsistenz- und Fehlerkontrollen

Die Instrumente, die zur Messung eingesetzt wurden

  • Fragebögen
  • Listen- und Kartensätze
  • Testinstrumente
  • Leitfäden
  • Beobachtungsprotokolle
  • Ratingbögen

Informationen über die Messung (den Prozess), d.h. die Feldphase

  • Intervieweranweisungen
  • Kontaktprotokolle
  • Notizen zum Kontext, Setting (wo und wie fand die Messung statt, wer war anwesend, Sitzpläne...)

Informationen über den Hintergrund der Messung/Datenerhebung ( Metadaten)

  • Methoden-/ Feldberichte
  • Zwischen- und Abschlussberichte
  • Publikationen der Forschungsergebnisse z. B. in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
  • Websites

Informationen zu Datenschutz und Anonymisierung

  • an die Probanden ausgehändigte Einverständniserklärungen oder Informationsblätter zum Datenschutz
  • Vorgehen bei der Anonymisierung (Anonymisierungsprotokolle)
  • Liste über Pseudonyme
  • Einschätzung des Re-Identifikationsrisikos, Nennung sensibler Informationen in den Daten

Informationen zur Datenanalyse, zum Vorgehen der Datenanalyse

  • QDA-Dateien
  • Syntax

Wozu Metadaten?

Metadaten liefern zusätzliche Informationen zum Forschungsprojekt (wer, was, wieso), zum Untersuchungsdesign und über die Datenerhebung (wie).

Forschungsdatenzentren, Archive oder Repositorien erstellen aus den vielfältigen den Datenbestand begleitenden Informationen standardisierte Metadaten, die sich durch Maschinenlesbarkeit und Interoperabilität (automatische Austauschbarkeit zwischen Datenbanksystemen) auszeichnen.

  • Über Metadaten werden Forschungsdaten in Datenbanken und Datenbestandskatalogen sichtbar -und wiederauffindbar.
  • Metadaten dienen der Herstellung und dem Erhalt der Interpretierbarkeit von Forschungsdaten.
Arten von Metadaten
  • Inhaltliche Metadaten: Titel, Schlagwörter, Thema, bei der Schulforschung: Schulform, Unterrichtsfach u.a.
  • Methodische Metadaten: Untersuchungsdesign, Grundgesamtheit, Stichprobenziehung / Fallauswahl, Erhebungsmethode, Analyseeinheit
Metadaten, die durch ein Datenarchiv zusätzlich erstellt werden können
  • Formale Metadaten: Dateityp, Dateiformat, Dateigröße, bei Audio-/Videomaterial: Dauer der Aufzeichnung, Kameraperspektive, Sprache
  • Administrativ-technische Metadaten: Bereitstellungsdatum, Bearbeitungsdatum, Bearbeiter, Freischaltung, Systemanforderungen
  • Relationale Metadaten: Verweise auf Kontextmaterialien (Transkripte), Literatur
  • Identifizierende Metadaten: DOI Zitation)
  • Rechtliche Metadaten: Anonymisierungsgrad, Zugangskonditionen

 Lesetipp: Gregory, A., Heus, P., & Ryssevik, J. (2009). Metadata. RatSWD Working Paper, 57.  https://www.konsortswd.de/wp-content/uploads/RatSWD_WP_57.pdf

Letzte Aktualisierung: 09.06.2022

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