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Über den Verbund Policies Service Policy

Service Policy

Archivierungs- und Serviceleistungen des VerbundFDB

Der VerbundFDB und die darin zusammenarbeitenden Datenzentren bieten unterschiedliche Datenservices und Beratungsleistungen an, um Forschende darin zu unterstützen, bildungswissenschaftliche Daten zu generieren, dauerhaft aufzubewahren und interessierten Nutzenden für die Sekundärforschung zur Verfügung zu stellen. So stellt der VerbundFDB Forschenden umfangreiche Angebote in den Bereichen  Daten finden,  Daten managen und  Daten teilen zur Verfügung.

Hier wird der Fokus auf den Bereich „Daten teilen“ gelegt und dabei im speziellen die Archivierungs- und Serviceleistungen dargestellt, die Datenproduzierende nutzen können, wenn Sie ihre Daten und die eingesetzten Erhebungsinstrumente über den VerbundFDB zur Verfügung stellen wollen.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über:

 Voraussetzungen für die Archivierung und Bereitstellung von Daten über den VerbundFDB

 Garantierte Archivierungs- und Serviceleistungen des VerbundFDB

 Optionale Archivierungs- und Serviceleistungen in den Datenzentren

Kontakt zum VerbundFDB

Sie haben spezifische Fragen? Kontaktieren Sie uns gern.

 + 49 (0) 69 24708 - 300
 verbund@forschungsdaten-bildung.de

Voraussetzungen für die Archivierung und Bereitstellung von Daten über den VerbundFDB

Daten und eingesetzte Erhebungsinstrumente durchlaufen im jeweils für den Datenbestand zuständigen Datenzentrum zunächst verschiedene Prüfschritte. Auf dieser Grundlage nimmt das Datenzentrum eine Einschätzung vor, ob die übermittelten Daten archiviert und bereitgestellt werden können. Dies geschieht zum einen, indem die grundlegende Archivierungsfähigkeit der Daten beurteilt, und zum anderen, indem das Nachnutzungspotenzial der übermittelten Daten eingeschätzt wird.

Archivierungsfähigkeit der Daten

Der VerbundFDB hat zur Überprüfung der Archivierungsfähigkeit ein unter den Partnern abgestimmtes Bewertungsschema entwickelt, welches die Daten anhand der folgenden drei Faktoren prüft:

  • Sind die technischen Voraussetzungen für eine Archivierung und Bereitstellung erfüllt?

 Hier wird geprüft, welche Datenformate vorliegen und ob diese für eine Archivierung und Bereitstellung geeignet sind sowie die technische Nutzbarkeit der Daten geprüft.

  • Sind die rechtlichen Voraussetzungen für eine Archivierung und Bereitstellung erfüllt?

 Hier werden zum einen urheber- und lizenzrechtliche Voraussetzungen geprüft sowie datenschutzrechtliche Aspekte (z. B. ob personenbezogene/sensible Daten vorliegen und wenn ja, ob Einwilligungen der Beforschten oder gesetzliche Ausnahmeregelungen vorliegen, die deren Verarbeitung erlauben).

  • Können die Daten von Sekundärnutzenden interpretiert und somit nachgenutzt werden?

 Hier wird geprüft, ob die Daten anhand der übermittelten Beschreibungen und Kontextmaterialien (z. B. Erhebungsinstrumente, Informationen zur Datenerhebung und Datenaufbereitung) für Dritte inhaltlich nachvollziehbar sind.

Nachnutzungspotenzial der Daten

Neben der Einschätzung der prinzipiellen Archivierungsfähigkeit nach im VerbundFDB abgestimmten Kriterien nehmen die jeweiligen Datenzentren noch weitere Aspekte in den Blick. Diese können in den Datenzentren variieren, haben aber jeweils zum Ziel, die Frage zu beantworten, ob bei den vorliegenden Daten ein hinreichendes Nachnutzungspotenzial für andere Forschende der empirischen Bildungsforschung angenommen werden kann bzw. ob diese auch für zukünftige Forschungsfragen von Interesse sein könnten. Anhand einer Kombination von ausgewählten Aspekten wird hierzu eine weitere Einschätzung vorgenommen:

  • Analysepotenzial bzw. (zeitliche, thematische, geographische) Reichweite der Daten

 Steht für die Nachnutzung eine Datenbasis zur Verfügung, die über die projektspezifischen Fragestellungen hinausgeht?

  • Exklusivität bzw. Einzigartigkeit der Daten

 Entstammen die Daten Bereichen, die eher selten wissenschaftlich untersucht werden oder nur schwer zugänglich sind? Besitzen die Daten einen besonderen „historischen“ Wert, da sie so nicht mehr reproduziert werden können? Wenn Daten die einzige oder die umfangreichste Quelle an relevanten Informationen zu einem Untersuchungsgegenstand sind, können dies gewichtige Argumente für deren Sicherung und Erhaltung darstellen.

  • Bezug/Anknüpfungspunkte der Daten zu/mit anderen Daten

 Sind die Daten für Vergleiche mit bereits dokumentierten Forschungsdaten geeignet? Ergänzen oder vertiefen die vorliegenden Daten Informationen aus schon vorhandenen Datenbeständen und helfen somit, eventuelle Lücken zu füllen?

Garantierte Archivierungs- und Serviceleistungen des VerbundFDB

Für alle an den VerbundFDB übermittelten und archivierungsfähigen Datenbestände mit hinreichendem Nachnutzungspotenzial bietet der VerbundFDB grundlegende Archivierungs- und Serviceleistungen an; unabhängig davon, in welchem der am VerbundFDB beteiligten Datenzentren die Daten archiviert und bereitgestellt werden. Diese im VerbundFDB festgelegten und grundlegenden Kuratierungsprozesse haben die Bereitstellung der Daten nach den  FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable und Reusable) zum Ziel. Das bedeutet, dass die Forschungsdaten und deren Metadaten nach den Aufbereitungsschritten und der Veröffentlichung auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sind.

Archivierungs- und Serviceleistungen, die für jeden Datenbestand durchgeführt werden:

  • Vertragsabschluss mit der*dem Datengebenden, angepasst an den jeweiligen Datenbestand und seinen Voraussetzungen und spezifischen Bedingungen.
  • Sicherung der Daten für mindestens 10 Jahre. Hierbei wird sichergestellt, dass die Daten physisch erhalten bleiben, bspw. durch Überwachung und Austausch der Speichermedien.
  • Nachweis des Datenbestandes, der dazugehörigen Erhebungsinstrumente und des Studienkontextes im Suchportal des VerbundFDB anhand eines abgestimmten    Metadatensets, welches sich am internationalen Metadatenschema    DDI orientiert, aber an die Bedarfe der Bildungsforschung angepasst wurde. Das zentrale    Nachweisportal des VerbundFDB ermöglicht eine erhöhte Sichtbarkeit, Recherchierbarkeit und Auffindbarkeit der Daten.
  • Verknüpfung der Daten mit den entstandenen Publikationen, so dass ein umfassender Überblick über den Entstehungskontext der Daten sowie deren Output ermöglicht wird.
  • Nachweis des Datenbestandes auf der Website des jeweiligen auf den Datentyp spezialisierten Datenzentrums mit optional tiefergehender Beschreibung der Daten.
  • Aufnahme der Metadaten in die Kataloge von    da|ra und    DataCite. Die Daten werden somit im internationalen Rahmen sicht- und auffindbar. 
  • Bereitstellung der Daten zur Nachnutzung durch Dritte unter einer kontrollierten und rechtssicheren Zugriffsverwaltung, die dem jeweiligen Datenbestand und dessen ggf. datenschutzrechtlicher Sensibilität angepasst wird.

Optionale Archivierungs- und Serviceleistungen in den Datenzentren

Neben den oben beschriebenen garantierten Archivierungs- und Serviceleistungen des VerbundFDB können in den jeweils für den Datenbestand zuständigen Datenzentren optional noch weitere Kuratierungsprozesse an den Daten durchgeführt werden. Diese optional durchgeführten Aufbereitungsschritte zielen darauf ab, die Nutzbarkeit eines Datenbestands durch verschiedene Maßnahmen noch weiter zu erhöhen. Hierzu werden weitere Dokumentations- und Aufbereitungsmaßnahmen durchgeführt. Diese unterscheiden sich beispielsweise darin, wie umfangreich Datenbestände dokumentiert (z. B. auf Ebene der einzelnen Transkripte, Aufzeichnungseinheiten oder Variablen) und wie intensiv sie aufbereitet werden (bspw. Erstellen zusätzlicher Kontextmaterialien, Durchführung zusätzlicher Fehlerprüfungen, weitergehende Anonymisierungsmaßnahmen).

Archivierungs- und Serviceleistungen, die je nach Datenbestand variieren können (beispielhafte Auflistung):

  • Weitere Maßnahmen der Langzeitarchivierung (LZA)

 z. B. Konvertierung der Daten in für die Langzeitarchivierung geeignete Formate zum Erhalt der technischen Nutzbarkeit über längere Zeiträume; die Auslieferung an Sekundärnutzende wiederum erfolgt in jeweils aktuell genutzten Formaten.

  • Tiefergehende Qualitätsprüfung der Daten

 Das bedeutet, dass (z. B. bei Kompetenz- und Umfragedaten) neben den Daten zusätzlich auch noch eine Prüfung der Labels (und ggf. Vereinheitlichung), Filterführung, inhaltlichen Konsistenz und Mehrfachantworten durchgeführt werden kann.

  • Tiefergehende Aufbereitung und Dokumentation der Daten

 Neben der Beschreibung der Daten auf Studienebene  können die Daten zusätzlich auf weiteren und tiefergehenden Ebenen beschrieben und somit durchsuch- und auffindbar gemacht werden (z. B. auf Ebene der einzelnen Befragungs- oder Beobachtungssituation oder auf Ebene der einzelnen Variablen).

  • Bereitstellung der Daten für unterschiedliche Nutzungszwecke

 Durch eine stärkere Anonymisierung und Aggregation der Daten können die Daten bspw. nicht nur in der Forschung eingesetzt werden, sondern auch für Lehrzwecke.

  • Angebot der Daten in unterschiedlichen Formaten

 Die Daten werden in unterschiedlichen Dateiformaten angeboten.

  • Beschreibung der Daten in anderen Sprachen

 Die Daten werden in unterschiedlichen Sprachen beschrieben, um diese auch im internationalen Kontext auffindbar und einschätzbar zu machen.

Die Durchführung dieser weiteren Prozesse ist abhängig vom jeweiligen Datenbestand. Die Entscheidung zur Durchführung weiterer Archivierungs- und Aufbereitungsschritte wird von den Datenzentren im Hinblick auf verschiedene Faktoren getroffen (z. B. inhaltlicher Schwerpunkt der Datenzentren, angenommenes Nachnutzungspotenzial des Datenbestandes, personelle und zeitliche Kapazitäten in den Datenzentren).

Die im VerbundFDB durchgeführten garantierten sowie optionalen Archivierungs- und Serviceleistungen sind derzeit gebührenfrei. Damit die im VerbundFDB zusammenarbeitenden Datenzentren allerdings die Daten archivieren und für Reanalysen und Sekundärnutzungen bereitstellen können, müssen diese den genannten Voraussetzungen für die Archivierung und Bereitstellung entsprechen. Forschende sollten die eigenen Daten daher schon entsprechend vorbereiten (vor allem Dokumentation und Anonymisierung der Forschungsdaten). Hierzu können Mittel im Rahmen der Antragstellung sowohl  beim BMBF als auch  bei der DFG beantragt sowie Informations- und Beratungsangebote wahrgenommen werden. Der VerbundFDB bietet zum Beispiel Unterstützungs- und Beratungsleistungen sowohl in Form von  Handreichungen als auch von unterschiedlichen  Workshop-Formaten an.

 

Schaubild der im VerbundFDB durchgeführten Archivierungs- und Serviceleistungen

Servicepolicy_Schaubild_Bilddatei_2021.png

Letzte Aktualisierung: 21.06.2021

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