Effekte von spezifischem vs. unspezifischem Training auf Hirnfunktion und Performanz bei kognitiven Subtypen von Dyslexie

Studienlaufzeit
  • 2008 - 2012
Leitung Heim, Stefan / Grande, Marion
Mitarbeit Heim, Stefan
Beteiligte Institution
Ziel der Studie war der Vergleich dreier verschiedener Arten von Trainings [von Kindern mit einer Lesestörung / Dyslexie], (1) einem defizitspezifischen, d. h. einem reinen phonologischen bzw. aufmerksamkeitsbasierten Training, (2) einem reinen Lesetraining und (3) einem kombinierten Training. Zusätzlich wurde ein Teil der Kinder vor und nach dem Training mit funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht. Die Ergebnisse sollten zeigen, ob sich Dyslektiker neurofunktionell von normal l ... Ziel der Studie war der Vergleich dreier verschiedener Arten von Trainings [von Kindern mit einer Lesestörung / Dyslexie], (1) einem defizitspezifischen, d. h. einem reinen phonologischen bzw. aufmerksamkeitsbasierten Training, (2) einem reinen Lesetraining und (3) einem kombinierten Training. Zusätzlich wurde ein Teil der Kinder vor und nach dem Training mit funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht. Die Ergebnisse sollten zeigen, ob sich Dyslektiker neurofunktionell von normal lesenden Kindern unterscheiden und ob es nach einem Training zu einer Angleichung der Hirnfunktion kommt, oder ob die Dyslektiker kompensatorisch andere Hirnregionen aktivieren. Insgesamt 60 leseauffällige Grundschüler der dritten und vierten Klasse wurden über einen Zeitraum von vier Wochen an fünf Tagen pro Woche von Logopädinnen einzeln trainiert. Die Untersuchungsstichprobe bestand aus zwei Untergruppen: Die Hälfte der Kinder (n=30) wies zusätzlich zur Dyslexie ein Defizit bei der phonologischen Bewusstheit auf, die andere Hälfte ein Defizit der Aufmerksamkeit. Pro Untergruppe wurden die Kinder den drei verschiedenen Trainings zugewiesen. In der fMRT-Untersuchung wurden den Kindern vier Aufgaben gestellt: eine Aufgabe zum lauten Lesen, eine rezeptive und eine expressive phonologische Aufgabe und eine Aufgabe zur Aufmerksamkeit. Methodisch wurden neue diagnostische Verfahren für die wiederholte Messung von Lesefähigkeit und ihrer Steigerung und Rapid Automatised Naming entwickelt. Hinsichtlich des Trainings profitieren phonologische Dyslektiker unterschiedlich von verschiedenen Trainings. Während ein phonologisches Lesetraining das Decoding verbessert, fördert ein reines nicht phonologisches Lesetraining das Leseverstehen. Was den Aspekt des Neuroimaging betrifft, zeigten erste Daten, dass kognitive Subtypen von Dyslexie verschiedene neuronale Grundlagen haben. Diese können auch bei gesunden Lesern mit einem neu entwickelten Paradigma simuliert werden. Trainings führten zu Aktivitätssteigerung im linken GFI. (DIPF/Projektträger)
Website
Förderprogramm / Forschungsprogramm
Fördereinrichtung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderkennzeichen 01GJ0804
Forschungsdesign
  • Experimentelles Design
  • Längsschnitt
  • Anmerkung: Studie mit mehreren Treatmentgruppen
Untersuchungsgebiet (geogr.)
  • Deutschland; Nordrhein-Westfalen;
  • Städteregion Aachen
Erhebungseinheit Schüler
Auswahlverfahren
  • Kombination aus Wahrscheinlichkeits- und Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl
  • Kombination aus bewusster Auswahl nach unten genannten Kriterien und Zufallsauswahl aus denjenigen, die die Kriterien erfüllten. Anschießend erfolgte eine Randomisierung in Triplets; Kriterien: Einwilligung von Probanden und Eltern; Screening für Leseleistung; monolingual deutschsprachig aufwachsend.
Grundgesamtheit / Population
  • Grundschüler der 3. und 4. Klassen (N=124) mit und ohne Entwicklungsdyslexie

Effekte von spezifischem vs. unspezifischem Training auf Hirnfunktion und Performanz bei kognitiven Subtypen von Dyslexie

Erhebungszeitraum
  • 2008 - 2012
Erhebungsverfahren
  • Messungen und Tests Physische Tests
Verfügbarkeit Nein

Publikationen

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