Studie zur neuronalen Sprachverarbeitung bei Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt Hören, die bilingual - in Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache - unterrichtet werden

Studienlaufzeit
  • 2007 - 2008
Leitung Friedrich, Claudia (ORCID: 0000-0002-2877-349X) / Hänel-Faulhaber, Barbara / Röder, Brigitte
Mitarbeit Groen, Margriet (ORCID: 0000-0002-6178-2937)
Beteiligte Institution
Die Studie greift die Kontroverse um eine möglichst effiziente Sprachfrühförderung bei Kindern mit Förderbedarf im Bereich Hören auf. Durch die Verfügbarkeit von Cochlea-Implantaten (Neuroprothesen, die Hörverlust überbrücken) hat sich die Debatte um den Gebrauch von Gebärdensprache bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung verschärft. Zur Diskussion steht, ob über das Aufwachsen in Lautsprache und Gebärdensprache die gleichen Sprachverarbeitungsprozesse initiiert werden wie beim bilingualen Erwerb zw ... Die Studie greift die Kontroverse um eine möglichst effiziente Sprachfrühförderung bei Kindern mit Förderbedarf im Bereich Hören auf. Durch die Verfügbarkeit von Cochlea-Implantaten (Neuroprothesen, die Hörverlust überbrücken) hat sich die Debatte um den Gebrauch von Gebärdensprache bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung verschärft. Zur Diskussion steht, ob über das Aufwachsen in Lautsprache und Gebärdensprache die gleichen Sprachverarbeitungsprozesse initiiert werden wie beim bilingualen Erwerb zweier Lautsprachen oder ob die visuell-räumliche Gebärdensprache Prozesse etabliert, die den Lautspracherwerb überlagern. In der Studie wurde ein neurolinguistisches, experimentelles Paradigma eingesetzt, das die neuronale Worterkennung mit Hilfe ereigniskorrelierter Hirnpotentiale untersucht. [Neurokognitive Prozesse in diesem Paradigma, die für hörende Erwachsene bereits gut beschrieben sind, wurden für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich Hören analysiert. Im vorliegenden Pilotprojekt wurden Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren untersucht, die bilingual in Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache unterrichtet wurden. Als Resultat aus dem Forschungsvorhaben ergaben sich] nicht nur Hinweise für die Anwendung im Hinblick auf die Gehörlosenpädagogik, sondern auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse zu Determinanten der ontogenetischen Sprachentwicklung. (DIPF/Projekt)
Kontakt der Studie
  • claudia.friedrich@psycho.uni-tuebingen.de
Förderprogramm / Forschungsprogramm
Fördereinrichtung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderkennzeichen 01GJ0610

Publikationen

  • Günther, K. & Hänel-Faulhaber, B. & Hennies, J. (2009). Bilinguale Frühförderung hochgradig hörgeschädigter Kinder - Entwicklungstheoretische Grundlagen und frühpädagogische Bildungspraxis. Frühförderung interdisziplinär, 28(4), 179-186.
    Literaturnachweis auf fachportal-paedagogik.de
  • Friedrich, C. & Hänel-Faulhaber, B. & Röder, B. (2008). Neuronale Sprachverarbeitung bei Schülerinnen und Schülern mit Förderschwerpunkt Hören, die bilingual - in Deutscher Gebärdensprache (DGS) und in Lautsprache - unterrichtet werden. Schlussbericht zum Projekt. Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft.
    Literaturnachweis auf fachportal-paedagogik.de
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