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Results for Collection mode: Observation (45)

  1. Die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) untersucht systematisch die Effekte frühkindlicher Förderung vor dem Hintergrund, dass frühkindliche Förderung von Kindern aus sozioökonomisch und kulturell benachteiligten Familien der Prävention von Disparitäten im kognitiven und sozialen Leistungsstand dienen. Mit BRISE wird erstmals eine Langzeitstudie zu einem regional großflächig angelegten Förderprogramm durchgeführt. Alltagsintegrierte, zumeist bereits in Bremen vorhandene Angebote zur frühkindlichen und vorschulischen Förderung in den Familien und in den Kindertageseinrichtungen werden systematisch zu einer Förderkette verknüpft, die bereits während der Schwangerschaft einsetzt und bis zum Schuleintritt des Kindes reicht. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über acht Jahre geförderte wissenschaftliche Begleitforschung von BRISE geht der Frage nach, welche kumulativen Effekte ein koordiniertes Förderprogramm auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder hat. Als Vergleichsgruppe werden Kinder betrachtet, deren Familien nach eigenem Ermessen die Förderangebote in der Stadtgemeinde Bremen nutzen. Insgesamt bis zu 600 sozioökonomisch und kulturell benachteiligte Bremer Familien als BRISE-Familien stellen die Stichprobe. Durch die Anbindung sowohl an das sozio-oekonomische Panel (SOEP) als auch an das Nationale Bildungspanel (NEPS) kann BRISE auf weitere hochwertige Vergleichsdaten zurückgreifen. (Projekt/IQB)

  2. Im LINK-Projekt wurde das Ziel verfolgt, eine Weiterbildungsmaßnahme zur Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte für inklusive Bildung zu entwickeln und zu evaluieren. Pädagogische Fachkräfte sollten befähigt werden, die Interaktion mit den Kindern so zu gestalten, dass auf der einen Seite Individualisierung als Grundprinzip einer inklusiven Praxis realisiert werden kann und dass auf der anderen Seite die Teilhabe aller Kinder unterstützt wird. Der Fokus wird entsprechend auf die Gestaltung der Interaktion und auf die Implementierung konkreter Individualisierungs- und Teilhabeangebote gerichtet. Als Kontext wurden Literacy-Angebote gewählt. Diese bieten sich für inklusive Settings an, weil viele konkrete Beispiele sowohl zur Gestaltung von Gruppensituationen als auch zu möglichen individuellen Adaptionen gegeben werden können, die auch auf andere Situationen im Kita-Alltag übertragen werden können. Um den pädagogischen Fachkräften konkrete Hilfen für die Umsetzung an die Hand zu geben, wurde auch der LINK-Wochenkalender mit Praxisideen für ein ganzes Kitajahr entwickelt. Im Rahmen der Evaluation wurden 15 Interventionsgruppen mit 10 Kontrollgruppen in Bezug auf die inklusive Praxis (ICP, Soukakou, 2016b/2019) und die Literacy-Angebote (Auszüge KES-E, Kluczniok & Nattefort, 2018) verglichen. Bei den Kindern wurden schriftsprachliche und prosoziale Fähigkeiten erhoben (Bridge, Pierce et al. 2009/2018; BIKO, Holodynski et al., n.d.). Die Ergebnisse liefern den Nachweis der Wirksamkeit der Intervention in Bezug auf die Literacy-Angebote in den Gruppen und zeigen signifikante Veränderungen der Fähigkeiten der Kinder. Darüber hinaus konnte dokumentiert werden, bei welchen Indikatoren sich die inklusive Praxis in den Interventionsgruppen verändert hat (z. B. Adaptionen von Materialien und Gruppenaktivitäten, Unterstützung durch Erwachsene beim Freispiel, Unterstützung bei der Kommunikation) und in welchen Bereichen nicht (z. B. Konfliktlösung, Zugehörigkeit). (IQB/Projekt)

  3. Im Rahmen des Projekts „Schulmusik und Musikschule im Klassenzimmer – ein videobasierter empirischer Theorienvergleich“ wurden vier musikpädagogische Begriffsmodelle in Ihrer Anwendung auf Unterrichtsvideographien miteinander verglichen. Das im Rahmen des Projekts entwickelte Vergleichsverfahren beruht im Kern auf drei Annahmen: Ich gehe davon aus, dass (1) Begriffe aus musikpädagogischen Modellen in videographierter Unterrichtspraxis identifizierbar sein sollten, diese Begriffe (2) in Form von Kurzfilmen aus dieser Unterrichtspraxis exemplifiziert werden können und (3) ein Vergleich dieser Kurzfilme Erkenntnis über den Zusammenhang der ihnen zu Grunde liegenden Begriffe liefern kann. Für die Durchführung des Vergleichs wurden in einem ersten Schritt Unterrichtsvideographien aus insgesamt sechs musikpädagogischen Projekten – hier verschiedene Formen von Streicherklassenunterricht – mehrperspektivisch aufgezeichnet. Diese Unterrichtsvideographien sind in der Reihe „Unterrichtsbeobachtung- Erhebung 1“ für weitere Forschung und im Sinne von Methodentransparenz abrufbar. Im zweiten Schritt des Forschungsverfahrens wurde auf der Basis der vier zu vergleichenden Begriffsmodelle insgesamt acht ca. 3minütige Kurzfilme zusammengeschnitten, so genannten „Lehrfilm-Analytical Short Films“. Bei den vier verglichenen Modellen handelt es sich um je zwei aus der Schulmusikpädagogik – Christopher Wallbaums „Musikpraxen erfahren und vergleichen“ (z.B. Wallbaum, 2020) sowie der „Aufbauende Musikunterricht“ von Werner Jank et al (2017) –, und zwei aus der Instrumental-/Gesangspädagogik – Anselm Ernsts „Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht“ (Ernst, 2012) und Andreas Dörnes „Umfassendes Musizieren“ (Dörne, 2010).(Projekt).

  4. Das Projekt beschäftigte sich mit der Entwicklung und dem Einsatz fachlich und fachdidaktisch ausgerichteter Sprachbildungsmaterialien und -maßnahmen von sieben evaluierten BiSS-Verbünden. In Kooperation mit Akteuren vor Ort wurden im Rahmen der Evaluation Maßnahmen zur sprachlichen Bildung dokumentiert und gemeinsam weiterentwickelt. Dabei galt es insbesondere zu berücksichtigen, dass zwischen den Sprachbildungsverbünden heterogene Ausgangslagen und Zielsetzungen vorlagen. Diese Heterogenität als gleichermaßen Herausforderung und Ressource aufgreifend verfolgte das Projekt das Ziel, in den Fördereinrichtungen umgesetztes implizites Wissen zur Sprachbildung zu dokumentieren und damit sowohl für Lehrpersonen als auch für die Administration alternative Umsetzungen von Sprachbildung im Fachunterricht zu dokumentieren und so Perspektiven für eigene bzw. begleitete Förderinitiativen zu eröffnen. Die vorliegenden Befunde zeigen, dass Prozessqualität orientiert an Merkmalen guten Unterrichts in additiven und alltagsintegrierten Förderkonzepten gleichermaßen erreicht werden kann. In Bezug auf die Konzeptentwicklung erwiesen sich die Lehrkräfte, die einen alltagsintegrierten Förderansatz verfolgen, sowohl hinsichtlich der Arbeit mit Materialien als auch bezüglich der Kooperationen als konstruktiver und erklärender als die Lehrkräfte, die einen additiven Förderansatz realisierten. (Projekt/IQB)

  5. Im Rahmen des Projekts Digitales Formatives Assessment (DiFA) wurde ein Online-Kurs entwickelt, der ein tracedatenbasiertes, individualisiertes Feedback zum Lernverhalten im Kurs beinhaltete. Der Kurs richtete sich an Lehramtsstudierende. Er thematisierte den Einsatz digitaler Medien im Unterricht und bestand aus fünf Lerneinheiten, die im Lauf eines Semesters bearbeitet wurden. Lernangebote innerhalb der Lerneinheiten umfassten multimediale Materialien (Texte, Videos) und Aktivitäten (Erstellung von Concept-Maps, Forendiskussion, Tests zur Selbstkontrolle). Während der Kursbearbeitung wurden detaillierte Logs der Interaktionen der Lernenden mit dem Kurs und den enthaltenen Lernaktivitäten aufgezeichnet, so dass neben Produktdaten auch feingranulare Logdaten zur Verfügung stehen, durch die Aufschlüsse auf das Nutzungsverhalten und Bearbeitungsprozesse möglich sind. Das Projekt umfasste zwei empirische Phasen: Während der Pilotstudie gaben die Teilnehmer Selbstauskünfte zu selbstreguliertem Lernen und Lernengagement und absolvierten einen Test zur Bewertung der Leistung bei der Verarbeitung multipler Dokumente. Zu den genannten Variablen wurde kein Feedback gegeben. Die standardisierten Messungen wurden als Zustandsmessungen (selbstreguliertes Lernen und Lernengagement) nach jeder der fünf Lerneinheiten des Kurses bzw. als Merkmalsmessungen (multiple Dokumentenverarbeitung) am Ende des Kurses durchgeführt. Eine Reihe von standardisierten Instrumenten wurde eingesetzt, um die interessierenden Kovariaten und Outcomes zu erfassen (soziodemografische Variablen, Selbstwirksamkeit im Unterricht, Selbsteinschätzungen zur Technologiekompetenz, multimediales Multitasking, Selbstwirksamkeiten, Persönlichkeitsmerkmale, Domänenwissen). Ziel der Pilotphase war es, die Daten für die in der Evaluationsstudie verwendeten tracedatenbasierten Verhaltensindikatoren und auf ihnen aufbauende Feedbackmodelle zu gewinnen. Die Pilotstudie beinhaltete kein experimentelles Design und keine Messung der Kovariate und Outcomes zum Prä-Zeitpunkt. In der zweiten empirischen Phase (Evaluationsstudie) wurde das Feedbacksystem in einem experimentellen Studiendesign evaluiert. Das Design umfasste einen Faktor (Feedback) und zwei Stufen (Experimentalgruppe: personalisiertes Feedback, Kontrollgruppe: nicht-personalisiertes Feedback) bei einfacher Randomisierung. Das Feedback wurde mittels eines Learning Analytics Dashboards am Ende jeder Lerneinheit angeboten und umfasste textuelle und grafische Rückmeldungen zum Lernverhalten in der zurückliegenden Lerneinheit sowie Vorschläge zur Verhaltensadaptation in der nachfolgenden Lerneinheit und wurde flankiert von Möglichkeiten zur Bewertung der Nützlichkeit und Verständlichkeit des Feedbacks und zum Verfassen von Selbstreflexionstexten. Sowohl vor Beginn der Bearbeitung der Lerneinheit (Prä-Zeitpunkt) als auch nach Abschluss der fünf Lerneinheiten erfolgte eine Messung von Outcome-Variablen, so dass eine Veränderungsmessung erfolgen kann. (Projekt)