Results for Keywords: Peer Group (3)
-
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde der Frage nachgegangen, zu welchem Zeitpunkt, ob kurz vor oder nach Schuleintritt, und unter welchen instruktionalen Rahmenbedingungen wie z.B. Anleitung durch Erzieher/Lehrer oder Lernen mit Gleichaltrigen Maßnahmen zur Vermeidung von Rechenschwierigkeiten optimalerweise stattfinden sollten. Dabei wurde zunächst überprüft, inwiefern sich Fördermaßnahmen im Kindergarten im Vergleich zur Förderung unmittelbar nach Schuleintritt als unterschiedlich wirksam erweisen. Es wurde untersucht, inwieweit sich das Potenzial der Förderung von numerischen Basiskompetenzen mit dem MZZ [Mengen, Zählen, Zahlen]-Programm, in der Standardversion durch Erzieher /Lehrer angeleitet, durch die Kombination mit dem Ansatz des peer-gestützten Lernens (...) weiter optimieren lässt. Zu beiden Förderzeitpunkten und für beide Trainingsvarianten wurde überprüft, inwiefern die Effektivität der Förderung auch von Drittvariablen wie z. B. der Ausgangslage vor der Förderung, Gedächtnisfähigkeiten, Bildungshintergrund der Familie abhängt. [Dafür] wurde eine Langzeitstudie mit circa 730 Kindern durchgeführt, welche sich zu Beginn der Studie im letzten Kindergartenjahr befanden und fünf verschiedenen Gruppen zugewiesen wurden. Zwei Gruppen mit je circa 130 Kindern erhielten im letzten halben Jahr vor Schuleintritt eine im Kindergartenalltag durchgeführte Förderung mathematischer Basiskompetenzen mit dem Förderprogramm MZZ. Dieses wurde entweder nach Standardinstruktion (Gruppe 1) oder über den Ansatz des peer-gestützten Lernens (Gruppe 2) eingesetzt. Zwei weitere Gruppen mit je 120 Kindern erhielten diese Förderung erst nach Schuleintritt als unterrichtsintegrierte Förderung (Gruppen 3 und 4). Die verbleibenden 230 Kinder bildeten die Kontrollgruppe (Gruppe 5). Um Fördereffekte erfassen zu können, wurden die Kinder sowohl im Vorschuljahr als auch in der ersten Klasse jeweils unmittelbar vor und nach der Förderung untersucht. Zur Analyse langfristiger Fördereffekte wurden die Leistungsentwicklungen der Kinder bis zur ersten bzw. zweiten Klasse verfolgt. Das Vorhaben untergliederte sich in zwei Teile. Der Fokus des einen Teilprojekts lag auf der Durchführung und Auswertung der primärpräventiven Maßnahmen. Im anderen Teilprojekt fand die Betreuung der Schulfördergruppen sowie eines Teils der Kontrollgruppe statt. Außerdem wurden die sekundärpräventiven Maßnahmen in der Schule umgesetzt. (DIPF/Projektträger)
-
Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Frage, wie junge Migranten im Vergleich zu einheimischen Jugendlichen den Übergang von der Schule in weitere Bildung und Ausbildung bewältigen. Im Fokus standen individuelle Bewältigungsstrategien und deren Einfluss auf den Übergangsverlauf sowie die Wechselbeziehungen zwischen diesen Coping-Strategien, ethnischer Herkunft und den verfügbaren sozialen, kulturellen und ökonomischen Ressourcen. Dabei wurden Jugendliche als handelnde Akteure und Mitgestalter ihrer Bildungsbiografien und Berufsbiografien verstanden. Die qualitative Studie trug explorativen Charakter und war als Längsschnittbefragung mit drei Untersuchungswellen in den Jahren 2012, 2013 und 2014 konzipiert. Bei der Auswahl der Befragungsteilnehmer wurde auf das Sample einer quantitativen Befragung von Hauptschulabsolventen und Realschulabsolventen (...) in einer westdeutschen Kommune zurückgegriffen. [Dabei wurde berücksichtigt, dass Jugendliche mit unterschiedlichen Merkmalen u.a. hinsichtlich Herkunft und schulischen Voraussetzungen in der Stichprobe vertreten waren.] Die wiederholte Befragung der Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund erfolgte mithilfe problemzentrierter Leitfadeninterviews. Ergänzend zu den persönlichen Interviews mit Jugendlichen wurde einmalig eine Auswahl an Eltern und Peers befragt, um ein umfassenderes Bild von der Rolle sozialen Kapitals bei beruflichen Übergangsprozessen zu gewinnen. (...) Der inhaltliche Schwerpunkt der ersten Interviews lag auf der retrospektiven Erfassung von individuellen Bewältigungsstrategien und Entscheidungsprozessen in der Phase der Berufsorientierung. Die Auswertung der Interviews erfolgte computergestützt mit dem Programm MAXQDA. Als Auswertungsverfahren kamen u. a. Typenbildung, Fallvergleich und Fallkontrastierung zum Einsatz. (...) Im Ergebnis zeigte sich, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund ein ebenso hohes Interesse wie ihre einheimischen Peers haben, den Übergang von der Schule in das Berufsleben zu schaffen und ähnliche Strategien verfolgen. Ihre ungünstigeren Verläufe sind nicht mit migrationsspezifischen Einstellungen oder Handlungsweisen erklärbar. Sie unterscheiden sich aber darin, von welchen Akteuren sie auf welche Weise beim Übergang unterstützt werden. (DIPF/Projekt/Projektträger)
-
Ziel des Projektes war es herauszufinden, wie das interpersonale Verhalten, das die Lehrkraft in dyadischen Interaktionen mit jedem einzelnen Kind in der Klasse zeigt, mit dessen Motivation, Eingebundenheit in das Peernetzwerk und emotionalen Befindlichkeit zusammenhängt, unter Berücksichtigung des Kompetenzniveaus, das das jeweilige Kind in Lesen und Mathematik hat. Eine Stichprobe von 362 Lehrkräften beschrieb ihr Verhalten gegenüber einzelnen Kindern der Klasse jeweils auf acht Facetten eines interpersonalen Zirkumplex, der auf den orthogonalen Dimensionen Communion (z.B. Wärme, Bedürfnisbefriedigung) und Agency (z.B. Lenkung, Kompetenz) aufgespannt ist (Erhebungszeitraum: 02/2023-07/2024). Insgesamt beschrieben die Lehrkräfte ihr Verhalten gegenüber 4365 Kindern. Eine Substichprobe von 1355 dieser Kinder der Klassenstufe 3-6 wurde auch selbst befragt. Zur Motivation der Kinder wurden die sechs Qualitäten nach der Selbstbestimmungstheorie, Befriedigung und Frustration der Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Eingebundenheit erfasst. Die Einbindung in das Peernetzwerk wurde durch soziometrische Daten zu Arbeitskooperationen ("Mit wem arbeitest du gerne zusammen") erfasst. Die Kompetenzen der Kinder im Lesen wurden durch auf die Altersstufen und einen möglichen sonderpädagogischen Förderbedarf hin adaptierte C-Tests erfasst. Die Kompetenzen der Kinder in Mathematik wurden durch den BEFKI erfasst. Weiter wurden bei den Kindern erhoben: Thriving, Schulzufriedenheit, Schulburnout, agentisches Engagement, kommunales Selbstkonzept, Fähigkeitsselbstkonzepte in Mathematik und Lesen, Selbstregulationsfähigkeiten, Leistungserwartungen in Mathematik, Mathematikangst, Growth- und Fixed Mindsets zu Intelligenz, Umgang mit Fehlern und subjektives Exklusionserleben, Geschlecht und Anzahl der Bücher zuhause. Die Lehrkräfte machten weiterhin Angaben zu folgenden Variablen: Lehrkraftemotionen, Emotionsarbeit, Annahmen zur Veränderbarkeit von Lehrkraft-Kind-Beziehungen, Enthusiasmus, Thriving, Emotionale Erschöpfung, Mathematikangst, Brillianz-Beliefs in Mathematik, Selbstwirksamkeit zum Unterrichten heterogener Klassen. Weiter beschrieben sie Gruppenmerkmale der Kinder, die es erlauben, die Agency und Communion des Lehrkraftverhaltens auch auf der Klassenebene vergleichend zu beschreiben: Erstsprache, sonderpädagogischer Förderbedarf, diagnostizierte Hochbegabung, Lehrmittelbefreiung. Eine Teilstichprobe der Lehrkräfte wurde zu ausgewählten Konstrukten auch längsschnittlich befragt. (Projekt)