Dateien benennen und organisieren
Im Folgenden finden Sie Hinweise zum Organisieren und Benennen von digitalen Forschungsdaten, das heißt, es geht um Dateinamen, Versionierung und Ordnerstrukturen.
Für die eigene Arbeit und das eigene Forschungsprojekt ist es hilfreich, hierfür spezifische Regelungen festzulegen.
Ordner und Dateien sollten systematisch benannt und geordnet sein, damit
Hier gelangen Sie zu den einzelnen Kapiteln:
Dateiorganisation/Ordnerstruktur
Hinweise
Tools zur (Um-) Benennung von Dateinamen
(Auswahl)
Dateiorganisation/Ordnerstruktur
Die Art der Dateiorganisation ist u. a. abhängig von den Rahmenbedingungen eines spezifischen Projektes. Diese geben eventuell einen bestimmten Ablageort oder eine bestimmte Sortierung vor. Eine Rolle spielen dabei beispielsweise die datenschutzrechtliche und ethische Sensibilität der Daten, etwaige Urheberrechte und Lizenzen, die Art und Anzahl unterschiedlicher Datentypen, die in einem Projekt verwendet werden, sowie das erwartete Dateivolumen.
Ablageort
Ein geeigneter Ablageort für Dateien
Ordnerstruktur
Eine Ordnerstruktur ist idealerweise hierarchisch gegliedert und sollte inhaltlich aufeinander aufbauen.
Folgende Ordnungskategorien kommen in Betracht:
Beispiele für Ordner im Rahmen eines Ordnersystems (vgl. Long 2009):
Versionierung von Dokumenten
Um verschiedene Stadien der Bearbeitung von Dateien nachvollziehen und unterscheiden zu können, sollte eine konsequente Versionierung vorgenommen werden. Diese sollte für die Erstellenden und allen anderweitig Beteiligten Sinn ergeben.
Versionierungen können im Dateinamen, in der Datei selbst oder in einem gesonderten Versionierungsdokument vorgenommen werden.
Beispiel - Versionierung in der Datei oder in einem gesonderten Dokument:
Parameter
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Version
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2.0
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Datum letzte Änderung
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19.6.2017
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Geändert durch
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Max Mustermann
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öffentlich / vertraulich
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öffentlich
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Versionsdoku
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Änderungen
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1.0. (1.3.2016)
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Freigabe
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1.1. (1.7.2016)
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Verbesserung Rechtschreibfehler
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1.2. (7.12.2016)
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Änderung im Layout
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2.0. (19.6.2017)
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Neues Kapitel (3.1.) hinzugefügt
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Beispiel - Versionierung im Dateinamen:
Weitere Hinweise
Benennung von Dateien
Die Art und Weise der Benennung von Dateien ist ein wichtiger Baustein der Dateiaufbewahrung und -sicherung.
Eine klare Dateibenennung,
Richtlinien für die gewählte Methode zur Benennung von Dateien:
Mögliche Probleme durch zu lange Dateinamen und –pfade:
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Beispiel für eine Fehlermeldung, die erscheint, wenn die zulässige Pfadlänge überschritten wird. | Beispiele für Fehler, die auftreten können, wenn in den Dateinamen zu viele Umlaute verwendet wurden. |
Mögliche Bestandteile von Dateinamen:
Benennung von Forschungsdaten und Forschungsmaterialien
Im Folgenden werden wichtige Bezeichnungen für die Benennungen der jeweiligen Dateien rot markiert.
Bestandteile von Dateinamen im Allgemeinen
[ID oder Studiennummer]_[Kürzel für Daten- bzw. Materialtyp]_[laufende Nummer]_[ggf. Version]_[ggf. Seriennummer]
Qualitative Interviews "int"
Mögliche Bestandteile des Namens:
[ID oder Studiennummer]_[Kürzel für Interview]_[laufende Nummer]_[Version]
Beispiel: Dateibenennung für das erste geführte Interview
Beispiel: Mehrere Audiodateien je Interview
[ID oder Studiennummer]_[Kürzel für Interview]_[laufende Nummer]_[Version]_[Kennzeichner für Serie]
Fokusgruppen "fg"
Beispiel: Dateibenennung für das erste Transkript der Fokusgruppe
[ID oder Studiennummer]_[Kürzel für Fokusgruppe]_[laufende Nummer]_[Version]
s01_fg01_v001 (rtf-Datei, gespeichert als s01_fg_001_v01.rtf)
Bild- und Videodateien "pic", "vid"
Beispiel: Erste Bild- und Videodatei
[ID oder Studiennummer]_[Kürzel für Bild oder Video]_[laufende Nummer]_[Version]
Beispiel: Ein Bild steht im Zusammenhang mit einem speziellen Ereignis oder einer bestimmten Veranstaltung (z.B. Bild einer Fokusgruppe oder einer bestimmten Person)
[ID oder Studiennummer]_[Bild oder Video]_[laufende Nummer]_[Version]_[Kennzeichner für Serie]
Beispiel: Das Bild gehört zu einem Interview, die Benennung erfolgt entsprechend der Benennung des zugehörigen Interviews mit Bilddateiendung (.tiff)
Beobachtungen "obs", Feldnotizen "notes"
Beispiel: Schriftliche Aufzeichnungen während einer Gedichtinterpretation im Unterricht
[ID oder Studiennummer]_[Art des Unterrichtsmaterials]_[laufende Nummer]
Quantitative Daten "ds", "syn", "op"
[ID oder Studiennummer]_[Kennzeichner für Datensatz]_[Version]
z.B. s5600_ds01_v01
[ID oder Studiennummer]_[Kennzeichner für Syntax]_[Version]
z.B. s5600_syn01_v01
[ID oder Studiennummer]_[Kennzeichner für Output]_[Version]
z.B. s5600_op01
Materialien
[ID oder Studiennummer]_[Dateityp]_[Version]
Beispiele:
Weiterführende Hinweise und Quellen
Kaps, R. und Volker S. 2017. Vertiefungsworkshop zum Forschungsdatenmanagement. Dateienorganisation und Projektablage (Workshop im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der Leibniz Universität Hannover, 9. März 2017).
Long, J. S. (2009). The Workflow of Data Analysis Using Stata. Texas: Stata Press.
Research Data Management Training der University of Edinburgh zu "Organising Data".
Letzte Aktualisierung: 20.07.2018
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