KonsortSWD & NFDI
Der VerbundFDB arbeitet eng mit dem Konsortium für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs-, und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) zusammen und versteht sich als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Infrastrukturen NFDI und KonsortSWD und wie der VerbundFDB sich daran beteiligt.
NFDI – Der Aufbau einer nationalen Infrastruktur für ForschungsdatenKonsortSWD – Ein Fachkonsortium innerhalb der NFDIVerbundFDB – Das Engagement des VerbundFDB
NFDI – Der Aufbau einer nationalen Infrastruktur für Forschungsdaten
Ziel der NFDI – der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur – ist es, eine dauerhafte Infrastruktur für das deutsche Wissenschaftssystem aufzubauen, um Forschungsdaten nach den FAIR-Prinzipien – findable, accessible, interoperable and reusable – zur Verfügung zu stellen.
Die Gründung der NFDI
Den Grundstein zur Gründung der NFDI legte die Empfehlung des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII). Wesentliche Weichenstellungen gab es bereits viel früher:
- 2012: Der Wissenschaftsrat erachtet eine koordinierte Weiterentwicklung des Infrastrukturaufbaus als dringend notwendig.
- 2013: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschließt die Einrichtung des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII).
- 2014: Der RfII konstituiert sich. Als übergreifendes Gremium berät der RfII Wissenschaft und Politik in Fragen der Weiterentwicklung der Informationsinfrastrukturen.
- 2015: Der RfII empfiehlt den Aufbau der NFDI.
- 2019: Die NFDI startet.
Bis zur Gründung der NFDI gab es viele einzelne Projekte und Initiativen, die an verschiedenen Stellen in Deutschland daran arbeiteten, Strukturen und Angebote für Forschungsdaten zu schaffen. Diese konnten sich nun unter einem gemeinsamen Dach zusammenschließen.
Die NFDI als arbeitsteiliges Netzwerk
Was die NFDI sein soll und welche Ziele mit ihr verfolgt werden, wird in folgendem Zitat des Rats für Informationsinfrastrukturen deutlich:
„Als künftiges neues Rückgrat für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland empfiehlt der RfII die Etablierung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Diese soll als bundesweites, verteiltes und wachsendes Netzwerk arbeitsteilig angelegt sein. Ein solches nationales Gefüge schrittweise aufzubauen, bietet die Chance, produktive Vielfalt durch Koordination und dringend notwendige Verknüpfungen in ein durchlässiges und weiterhin flexibles Gesamtsystem zu überführen. Die NFDI garantiert künftig Koordination, Kooperation und gemeinsame Standards. Als netzwerkförmige, dynamische Struktur verfügt die NFDI über Knoten unterschiedlicher Größe, die teils breit aufgestellte Servicezentren, teils spezialisierte Kompetenzzentren sein können. Dabei kann die institutionelle Anbindung variieren. Auch intelligente Lösungen für den schwierigen Bereich der Langzeitarchivierung/Langzeitverfügbarkeit von Forschungsdaten gehören zu den Aufgaben der NFDI.“ (RfII 2016, Positionspapier „Leistung aus Vielfalt“, S. 2).
NFDI – Nationale Forschungsdateninfrastruktur
Auf der Website der NFDI erhalten Interessierte Informationen über die vielfältigen Aktivitäten der NFDI, ihre Konsortien, die Arbeit in Sektionen und die Basisdienste „Base4NFDI“.
RfII – Rat für Informationsinfrastrukturen
Auf den Seiten des Rats können Interessierte sich über dessen Aktivitäten informieren. Seit seinem Bestehen hat der Rat eine Reihe wegweisender und lesenswerter Papiere veröffentlicht.
In diesem Positionspapier empfiehlt der Rat für Informationsinfrastrukturen den Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.
Die Konsortien bilden die Knotenpunkte im Netzwerk NFDI
Eines der Ergebnisse des Rats für Informationsinfrastrukturen war, dass die NFDI als Infrastruktur aus der Wissenschaft heraus entstehen soll. Da die Anforderungen an Informationsinfrastrukturen und auch der Stand des Ausbaus zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen stark variieren, schlug der RfII die Einrichtung sogenannter Konsortien vor.
Aktuell gibt es 26 disziplinspezifische Konsortien. Eines davon ist das Konsortium für die Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD). Ziel der Konsortien ist es, passgenaue Lösungen für ihre jeweiligen Wissenschaftscommunitys zu errichten und zu pflegen.
Die Zusammenarbeit findet in Sektionen und in „Base4NFDI“ statt
Neben den verschiedenen Konsortien wurde „Base4NFDI“ als gemeinsame Initiative aller NFDI-Konsortien gegründet. Das Ziel dieser Initiative ist es, Basisdienste für die gesamte NFDI zu schaffen.
Daneben arbeiten die Konsortien in Sektionen gemeinsam an Querschnittsthemen. Dazu gehören beispielsweise die Themen Ethische, Rechtliche und Soziale Aspekte, Metadaten und Terminologien oder Training und Weiterbildung.
Im Vordergrund steht sowohl bei Base4NFDI als auch in den Sektionen, allgemeine Standards zu entwickeln und Synergieeffekte zu nutzen.
KonsortSWD – Ein Fachkonsortium innerhalb der NFDI
KonsortSWD ist in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur das Konsortium für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften.
Gründung von KonsortSWD
Das Konsortium wird seit dem Jahr 2020 gefördert. Im Unterschied zu vielen anderen Konsortium konnte KonsortSWD auf bereits etablierte Infrastrukturen aufbauen. Diese waren der seit über zwanzig Jahren bestehende Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) sowie die Forschungsdatenzentren.
- 2004: Es gründet sich der RatSWD als ein Gremium mit dem Ziel, den Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Forschungsdateninfrastruktur zu stärken.
- 2009: Seitdem gibt es den Ständigen Ausschuss Forschungsdateninfrastruktur (FDI-Ausschuss). In diesem sind die vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren vertreten.
- 2020: KonsortSWD wird im Rahmen der NFDI gefördert und integriert den RatSWD und die Forschungsdatenzentren. Die Aufbauphase ist finanziert bis 2025.
- 2024: Es existieren über 41 Forschungsdatenzentren.
Services und Aktivitäten von KonsortSWD
KonsortSWD arbeitet mit vielen Forschungsdatenzentren und Einrichtungen – auch aus dem Bereich der Bildungsforschung – zusammen. Gearbeitet wird an der Entwicklung von Services, die Forschende beim Daten teilen, nutzen und managen unterstützen.
Zu diesen Services und Aktivitäten gehören unter anderem:
Qualidatanet – Data Sharing und Sekundärnutzung für qualitative Forschungsdaten
QualidataNet steht für ein Netzwerk von datenhaltenden Einrichtungen, die Forschungsdaten und -materialien der qualitativen Sozialforschung archivieren und für die wissenschaftliche Nachnutzung bereitstellen.
RDCnet befasst sich mit dem Zugang zu stark geschützten, nicht-anonymisierten Daten. Diese sind für Forschende an speziell ausgestatteten Arbeitsplätzen vor Ort in den Räumen eines Forschungsdatenzentrums zugänglich. Durch RDCnet werden die jeweiligen Arbeitsplätze für die Gastwissenschaftler*innen vernetzt, so dass Daten standortübergreifend zugänglich sind.
Forum4MICA – Making Information Commonly Available
Das Forum4MICA ist eine Informations- und Diskussionsplattform für Forschende, die Fragen zur Nutzung von Datensätzen, etwa zu Analyse, Aufbereitung oder zum Datenzugang haben. Über die Plattform können sie niedrigschwellig mit Expert*innen in Austausch treten und sich informieren.
Musterverträge zu Datenaufnahme und Datennutzung
Unterstützt durch eine Rechtsberatung wurden Musterverträge entwickelt, die den Prozess der Datenaufnahme und der Datennutzung regeln. Damit stehen Forschungsdatenzentren umfassend geprüfte Vorlagen zur Verfügung, die sie auf ihre individuellen Bedarfe anpassen können.
RDM Compas ist eine Wissensplattform für Mitarbeitende von Forschungsdatenzentren, Data Stewards und Data Manager. RDM Compass soll zu einer weiteren Professionalisierung dieser Tätigkeiten beitragen und gemeinsame Standards fördern.
Auf dieser Seite erhalten Interessierte einen Überblick über sämtliche Angebote, die im Rahmen von KonsortSWD entwickelt und bereitgestellt werden.
VerbundFDB – Das Engagement des VerbundFDB
Im VerbundFDB arbeiten Einrichtungen aus dem Bereich der Bildungsforschung gemeinsam daran, den Zugang zu Forschungsdaten für die Bildungsforschung zu verbessern.
Der VerbundFDB beteiligt sich am Infrastrukturaufbau im Rahmen von KonsortSWD.
Eine Auswahl an Angeboten, an denen sich der VerbundFDB beteiligt:
KonsortSWD-Helpdesk (2024)
Das KonsortSWD-Helpdesk wird seit dem Jahr 2024 am DIPF aufgebaut. Das DIPF ist ebenfalls Heimat des VerbundFDB-Beratungsangebots. Diese Nähe ermöglicht eine enge Kooperation und einen regelmäßigen Wissensaustausch.
Präsenz im Forum4MICA (2024)
Seit April 2024 ist der VerbundFDB im Forum4MICA präsent und beantwortet dort Fragen zum Forschungsdatenmanagement im Bereich Bildungsforschung.
Stamp – Der Standardisierte Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (2023)
Mit dem Stamp steht Forschenden eine umfangreiche Informations- und Materialsammlung für das Forschungsdatenmanagement zur Verfügung. Diese wird auch im Rahmen von KonsortSWD angeboten und gefördert. Sie soll zukünftig für die Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften weiterentwickelt werden.
QualidataNet als Partnerverbund
QualidataNet ist ein Netzwerk von Forschungsdatenzentren im Bereich qualitativer Forschung.
Als Netzwerk von Forschungsdatenzentren aus dem Bereich Bildungsforschung hat der VerbundFDB seine Erfahrungen beim Aufbau von QualidataNet eingebracht.
KonsortSWD und der VerbundFDB haben im Januar 2022 eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Die Zusammenarbeit umfasst die Themen:
- Austausch mit den Fachgesellschaften
- Datenmanagementpläne
- Datenschutz
- Internationalisierung
- Stärkung der Zusammenarbeit