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Daten managen Planen Stamp

Stamp – Standardisierter Datenmanagementplan für die Bildungsforschung

Der Stamp ist eine Materialsammlung, die bei der Planung, Umsetzung und Dokumentation des Forschungsdatenmanagements unterstützt.

Download des Stamp (gesamt) in   Word und   pdf

Zitationshinweis: DDP-Bildung & VerbundFDB (2024). Stamp – Standardisierter Datenmanagementplan. Version 1.0 Frankfurt am Main: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Der Stamp besteht aus

  • Wegweiser: Neun Fragen führen Sie durch das Datenmanagement. Hier können Sie spezifizieren, welche Art von Daten erzeugt werden, und so erfahren, was durch Ihr Projekt zu beachten ist und welche Hilfsmittel ihnen zur Verfügung stehen.
  • Planungshilfen: Die Planungshilfen beinhalten eine Übersicht über die Meilensteine des Datenmanagements und eine Tabelle zur Ressourcenplanung.
  • Datenmanagementplan-Vorlage: Die DMP-Vorlage kann ausgefüllt und angepasst im Rahmen von Projektanträgen verwendet werden. Im Ergebnis entsteht ein fertiger DMP.
  • Checklisten: Die Checklisten beinhalten die konkreten Aufgaben, die es zu bearbeiten gilt, um FAIRe Daten zu erhalten. Innerhalb der Checklisten erhalten Forschende Links zu den Stamp-Hilfsmitteln und zu externen Ressourcen.
  • Bestandsliste: Die Tabelle dient als Vorlage, um Dateien und Daten zu organisieren und dokumentieren – sowohl innerhalb eines Projektes als auch für die Übergabe an ein FDZ.

 Download als .xls

  • Fallbeispiele: In den Fallbeispielen sind Maßnahmen des Datenmanagements beispielhaft für fiktive Projekte beschrieben.

 Download als .pdf

  • Basis des Forschungsdatenmanagements sind die sieben zentralen Anforderungen bzw. Standards FAIRer Forschungsdaten sowie die rechtlichen Vorgaben, die es zu beachten gilt.

Information:

Der Stamp ersetzt die bisherige   Checkliste zur Erstellung eines Datenmanagementplans des VerbundFDB (2017).

Bei Fragen zum Stamp schreiben Sie uns gerne eine Mail an:
  verbund@forschungsdaten-bildung.de

Datenmanagementplan (DMP) in Kürze

Allgemeine Angaben zur Forschung

Ziele: Den administrativen und inhaltlichen Hintergrund des datenerhebenden Forschungsprojekts beschreiben; Erfassen, welche Daten im Projekt generiert und verarbeitet werden und welche Anforderungen sich hieraus für das Datenmanagement ergeben.

  • Angaben zum Projekt, z. B. Titel, Projektbeteiligte, Förderer
  • Angaben zu den zu managenden Daten, wie Datentyp, Fallauswahl, Erhebungsverfahren

1. Forschungsethik

Ziel: Übereinstimmung mit ethischen Normen und wissenschaftlichen Standards

Inhalte:

  • gute wissenschaftliche Praxis und sonstige Vorgaben kennen, Risikoanalyse für die beteiligten Personengruppen
  • Ethikvotum: Erfordernis prüfen, Ethikvotum einholen
  • Ethisch handeln und Schutzmaßnahmen implementieren

2. Datenschutz

Ziel: Übereinstimmung mit datenschutzrechtlichen Vorgaben, Schutz der Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten in Abwägung mit den Forschungsinteressen

Inhalte:

  • Vorbereitung: Rechtsgrundlagen kennen, Elemente des Forschungsvorhabens mit datenschutzrechtlicher Relevanz identifizieren
  • informierte Einwilligung: Rechtsgrundlagen beachten, Text formulieren und prüfen, Einwilligungsmanagement (u.a. Widerrufe ermöglichen)
  • Daten sicher verarbeiten: Schutzmaßnahmen implementieren und prüfen, Maßnahmen bei Schutzverletzung ergreifen

3. Urheberrecht

Ziel: Wahrung von Urheberrechten, Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken

Inhalte:

  • Eigene Urheberrechte: Nutzbarkeit von im Projekt generierten Werken, Zitation
  • Urheberrechte Dritter: Nutzbarkeit von Werken Dritter, Zitation

4. Datenorganisation: Daten speichern, organisieren, sichern

Ziel: physischer Erhalt der Daten und deren Unversehrtheit (Schutz vor Verlust und Manipulation)

Leitfrage: Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, um die Daten vor versehentlicher oder absichtlicher Manipulation, vor Verlust oder unbefugten Zugriffen zu schützen?

Inhalte:

  • Organisation von Daten und Begleitmaterialien: Speichermöglichkeiten, Ordnerstruktur, Benennung und Versionierung
  • Back-Up-Management: Daten auswählen, Anforderungen definieren
  • Vernichtungsmanagement: Daten auswählen, Vernichtungsgründe dokumentieren

5. Nachvollziehbarkeit: Daten dokumentieren und aufbereiten

Ziel: Sicherstellen der Auffindbarkeit und Identifizierbarkeit der Forschungsdaten sowie deren Interpretierbarkeit (über das Projektende hinaus und für nicht am Projekt beteiligte Dritte)

Leitfrage: Welche Informationen werden benötigt, um Daten finden, verstehen und nutzen zu können?

Inhalte:

  • Aufbereitung quantitativer Daten: Rohdaten prüfen, Daten aufbereiten, Variablen aufbereiten  
  • Dokumentation quantitativer Daten: Projekt, Grundgesamtheit, Stichprobe, Feldphase, Interviewende, Aufbereitungsschritte, Datensätze und -dateien, Skalenhandbuch/Codebuch, Leistungstests, Messinstrumente
  • Dokumentation qualitativer Daten: Projekt, Ausgangsperspektive, Feldphase, Interviewende, Erhebungs- und Auswertungsmethode, Daten, Transkription

6. Datenteilen

Ziel: Nutzung der Daten durch Dritte ermöglichen, Transparenz schaffen und Replizierbarkeit ermöglichen

Leitfrage: Welche Schritte sind zu unternehmen, um Dritten – nach Projektende – Zugang zu den Forschungsdaten zu ermöglichen? Wie kann ein möglichst hohes Nachnutzungspotential erhalten bleiben?

Inhalte:

  • Vorbereitungen: Daten auswählen, Repositorium auswählen, Zuständigkeiten planen und Fristen berücksichtigen
  • Daten teilen: Datenpaket packen und kontrollieren, an das Repositorium übermitteln, als Ansprechpartner für Rückfragen zur Verfügung stehen

7. interne Langfristsicherung

Ziel: interne Sicherung der Daten und Begleitmaterialien zur Nachvollziehbarkeit

Leitfrage: Welche der vorliegenden Forschungsdaten müssen intern gesichert werden, um die Nachvollziehbarkeit der Forschungsergebnisse zu gewährleisten?

Inhalte:

  • Vorbereitungen: Daten auswählen, Zuständigkeiten planen und Fristen berücksichtigen
  • Daten sichern: Datenpaket packen und kontrollieren, technische Voraussetzungen gewährleisten, Maßnahmen über die Sicherungsdauer hinweg durchführen

Verantwortlichkeiten und Aufwendungen

Ziel: Implementation des Datenmanagementplans, Zuweisung ausreichender Ressourcen

Leitfrage: Welche Ressourcen sind erforderlich für die Umsetzung des Datenmanagements? Wer ist für welche Maßnahmen verantwortlich?

Inhalte:

  • Verantwortlichkeiten für die Maßnahmen des Datenmanagements
  • Aufwendungen für die Maßnahmen des Datenmanagements

Entstehungsgeschichte

Der Stamp wurde in den Jahren 2019 bis 2022 in einem BMBF-geförderten Projekt entwickelt (Fördernummer: 16QK01). Aufbauend auf dem Konzept der Domain-Data-Protokolle ( Science Europe 2018) wurde der Stamp gemeinsam von Mitarbeitenden von AIP, DIE, DIPF, DIW, DJI, DZHW, GESIS, IQB, LifBi, Qualiservice, ZeLB, ZPID entwickelt. Teil des Entwicklungsprozesses waren umfangreiche Expert*innenworkshops und -interviews mit verschiedenen Akteursgruppen, wie Bildungsforschende, Vertreter*innen der Forschungsdateninfrastruktur und der Forschungsförderung sowie von Fachgesellschaften.

Letzte Aktualisierung: 04.03.2024

Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB)

c/o DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Rostocker Str. 6
60323 Frankfurt am Main

Tel.: +49 (0)69 247 08 - 300
verbund@forschungsdaten-bildung.de