VEIF – Verläufe exzessiver Internetnutzung in Familien
Studienlaufzeit
2015 – 2025
Leitung
Wartberg, Lutz / Kammerl, Rudolf (ORCID: 0000-0001-5500-0487)
- Computerspiel
- Längsschnittuntersuchung
- Soziale Medien
- Quantitative Forschung
- Panel
- Dyaden
- problematische Internetnutzung
- Jugendliche
Die exzessive Internetnutzung von Jugendlichen gewinnt zunehmend an Bedeutung in Wissenschaft und Gesellschaft. Internationale Studien weisen auf einen Zusammenhang mit familialen Einflussfaktoren hin, doch fehlen bisher längsschnittliche Untersuchungen, die diese Zusammenhänge detailliert beschreiben. Die vorliegende VEIF-Studie setzt genau hier an und untersucht über einen Zeitraum von neun Jahren den Verlauf exzessiver Internetnutzung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter besonderer Berücksichtigung der familiären Rahmenbedingungen. Ziel der Studie ist es, grundlegende Erkenntnisse über das Alter und die Gründe für den Beginn exzessiver Internetnutzung, deren mögliche Abnahme sowie den Einfluss der Familie auf den individuellen Entwicklungsverlauf zu gewinnen. Hierzu werden jährlich seit 2016 quantitative Daten von Familiendyaden - bestehend aus einem Jugendlichen und einem Erziehungsberechtigten - erhoben. Zu Beginn der Studie im Jahr 2016 wurden 1.095 Familiendyaden befragt. Neben der subjektiven Wahrnehmung der Problematik kommen etablierte Instrumente der Suchtforschung zum Einsatz. Um spezifische Problemverläufe differenziert abbilden zu können, wurde eine Testgruppe mit erhöhtem Risiko für exzessive Internetnutzung mittels Oversampling rekrutiert, ergänzt durch eine Kontrollgruppe ohne wahrgenommene Problematik. Die vorliegende Auswertung umfasst die Daten der ersten drei Erhebungswellen. Erste Ergebnisse zeigen, dass belastete Familienverhältnisse sowie unzureichende medienerzieherische Maßnahmen mit exzessiver Internetnutzung assoziiert sind. Besonders betroffen sind Familien aus sozial schwächeren Schichten und Ein-Eltern-Haushalte. Die Studie unterstreicht damit die Bedeutung einer frühzeitigen und gezielten medienerzieherischen Begleitung zur Prävention problematischer Nutzungsverläufe. Insgesamt liefert die VEIF-Studie wichtige empirische Grundlagen, die zur Entwicklung von Präventions-, Diagnose- und Interventionsmaßnahmen im gesellschaftlichen und familiären Kontext beitragen können. (Projekt/GESIS)
Fördereinrichtung
Forschungsdesign
- Beobachtungsdesign
- Längsschnitt → Panel
Untersuchungsgebiet (geogr.)
Deutschland
Grundgesamtheit / Population
ZA8875: Verläufe exzessiver Internetnutzung in Familien (VEIF)
Art der Daten
- Umfrage- und Aggregatdaten
(Datensatz)
Erhebungsverfahren
- Interview → Persönliches Interview → CAPI (Computerunterstützte persönliche Befragung) / CAMI (Computerunterstützte mobile Befragung)
Stichprobe
Anmerkungen zu den Daten
Die Studie folgt einem multiperspektivischen Forschungsansatz. Im Rahmen einer quantitativen Fragebogenerhebung werden Familiendyaden (bestehend aus einer oder einem Jugendlichen und jeweils einem oder einer dazugehörigen Erziehungsberechtigten) sowohl zu ihrer subjektiven Problemsicht befragt als auch etablierte Instrumente der Suchtforschung eingesetzt. Um die spezifischen Problemverläufe anhand der Daten abbilden zu können, wird eine Gruppe mit erhöhtem Risiko für exzessive Internetnutzung (sogenannte Testgruppe) untersucht. Dieses wird dann angenommen, wenn eine Mediennutzungsproblematik mindestens seitens der Erziehenden oder der Jugendlichen wahrgenommen wird. Der Anteil der rekrutierten Jugendlichen mit problematischen Mediennutzungsweisen liegt hierbei in der Stichprobe der VEIF-Studie deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung (sogenanntes "Oversampling"). Um Vergleiche mit Familien ohne jegliche Problemdefinition anstellen zu können, wird darüber hinaus eine Kontrollgruppe untersucht. Das vorliegende Skalenhandbuch (DataPaper) beinhaltet die Dokumentation der Erhebungsinstrumente und Skalenbeschreibung zu den Erhebungswellen 1 bis 3 (EW1 bis EW3).
Veröffentlichungsdatum
09.05.2025
Zugangsbedingungen
Zugangsklasse C - Daten und Dokumente sind für die akademische Forschung und Lehre nur nach schriftlicher Genehmigung des Datengebers zugänglich. Das Datenarchiv holt dazu schriftlich die Genehmigung unter Angabe des Benutzers und des Auswertungszweckes ein.