Treffer zu Schlagwörter: Kulturelles Verhalten (2)
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Jugendliche Lebenswelten werden zunehmend von mobilen Gadgets, Apps und Onlineplattformen mitgestaltet. Damit einher gehen neue Sichtbarkeiten (die eigene Online-Identität) und Unsichtbarkeiten (im Verborgenen operierende Algorithmen), welche die globalisierte Interaktion transformieren. Dieser neue Zustand der Postdigitalität betrifft auch ästhetische und künstlerische Praktiken. Postdigitalität zeichnet sich im besonderen Maße dadurch aus, dass das Digitale tief in die Infrastrukturen und Strukturen der sozialen, kulturellen und ökonomischen Welten eingebettet ist. (...) Das Verbundforschungsprojekt (...) kombinierte experimentelle Erhebungsformate mit etablierten Forschungsmethoden qualitativer und quantitativer Art, um ein umfassendes Spektrum der Datengenerierung zu ermöglichen und jugendliche postdigitale Lebenswelten [zu untersuchen]. Die Kombination von experimentellen und (...) klassisch gegenstandsbezogenen Zugängen im Rahmen eines sequenziellen (...) Mixed-Methods-Designs, das sowohl Querschnitts- als auch Längsschnittaspekte umfasste, wurde als modellhafter Beitrag zur Methodenentwicklung im Forschungsfeld der Kulturellen Bildung im Bereich der Erforschung hochdynamischer Phänomene anvisiert. Auf diese Weise sollte ein angemessen komplexer, wie auch forschungsökonomisch optimierter Zugang eröffnet werden. Die Forschungsergebnisse geben dabei Einblicke in die Problemhorizonte junger Erwachsener. Diese umfassen zum Beispiel die Felder mediale Exponiertheit in Online-Umgebungen (digitaler Freizeitstress), ?mikro?-generationale Differenzen innerhalb der Jugendkultur, strukturelle Transformation kreativer Prozesse (hybride Kreativsubjekte), postdigitale Integrationen von materiellen und digitalen Praktiken sowie selbstverstärkende Hype-Effekte durch algorithmusgesteuerte Rankings. Die Ergebnisse der Studie bieten einen Überblick über den kreativ-kulturellen Horizont jugendlicher Lebenswelten. Sie zeigen die Art und Häufigkeit der Teilhabe an künstlerisch-kulturellen Ereignissen und die künstlerisch-kulturelle Rezeption und Produktion zwischen klassisch analogen, digitalisierten und hybriden Orten. Zudem wird an gemessenen Einstellungen zu Netzpolitik und Gesellschaft die generationale Verortung deutlich. Im wissenschaftlichen Diskurs zeigen die Ergebnisse Aktualisierungen in der Kultur-Terminologie und neue Forschungsmethoden auf. (GESIS/Projekt)
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Die vorliegende Untersuchung ergänzt eine 2015 im Auftrag des Rates für Kulturelle Bildung durchgeführte Befragung von Schülern, in welcher die zentrale Rolle der Eltern bei der Herausbildung und Förderung kultureller Interessen von Kindern herausgearbeitet worden war. Daran anknüpfend beschäftigt sich diese Studie mit der Bedeutung Kultureller Bildung aus Sicht der Eltern. Detailliert wurde unter anderem ermittelt, welche Bedeutung einzelne Kulturbereiche für die Eltern haben, wie viel Zeit sie sich selbst und auch zusammen mit ihren Kindern für einzelne Bereiche nehmen und welche Bedeutung sie der Förderung kultureller Aktivitäten für die Entwicklung ihrer Kinder beimessen. Weitere Schwerpunkte der Untersuchung waren Ermittlungen zur Teilnahme der Kinder an schulischen und außerschulischen kulturellen Angeboten, zur Einschätzung der Qualität spezifischer Angebote für Kinder am Wohnort und zu den finanziellen Möglichkeiten der Eltern zur Unterstützung und Förderung ihrer Kinder in diesem Bereich. Kulturelle Bildung [...] ist nach Ansicht vieler Eltern ein wichtiges Mittel für Kinder, um die eigene Persönlichkeit herauszubilden. Auch gilt sie einer großen Mehrheit der Mütter und Väter als Grundlage ihrer Kinder für das spätere Berufsleben. Kulturelle Bildung ist mithin eine bedeutsame Chance, den eigenen Lebensweg erfolgreich zu gestalten. Jedoch unterscheiden sich die Voraussetzungen dazu in den Familien stark: Für Kinder aus ökonomisch und soziokulturell schlechter ausgestatteten Familien, sind die vorschulischen Angebote in den Krippen und Kindertagesstätten, sowie der schulische Unterricht in den künstlerischen Fächern und Bereichen, die mit Abstand größte, in nicht wenigen Fällen sogar einzige Chance, ein eigenes Kulturinteresse zu entwickeln oder dieses zu erweitern. Die Stichprobe setzte sich aus n= 664 Eltern zusammen, davon sind 331 Mütter und 333 Väter. Eltern mit Kindern in den drei Altersgruppen 3 bis 6, 7 bis 12 und 13 bis 17 Jahre wurden abweichend von ihrem Anteil in der Grundgesamtheit disproportional berücksichtigt, um Mütter und Väter mit Kindern dieser Altersgruppen auf ausreichender Basis in der Stichprobe analysieren zu können. Bei der Ausweisung von zusammenfassenden Ergebnissen wurde diese Disproportionalität zur Angleichung an die Strukturdaten der amtlichen Statistik durch eine faktorielle Gewichtung ausgeglichen. (GESIS/Projekt)