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Sprachverarbeitung bei türkischen Kindern mit Deutsch als Zweitsprache

Neurophysiologische und sprachwissenschaftliche Untersuchungen

Studienlaufzeit

2009 – 2012

Leitung

Rinker, Tanja

Mitarbeit

Budde, Nora / Bamyaci, Elif / Winter, Verena

Ziel der vorliegenden Studie war es, den Spracherwerb, insbesondere den Grammatikerwerb, bei einsprachig deutschen und türkisch-deutsch aufwachsenden Kindern zwischen fünf und acht Jahren zu untersuchen. Hierfür wurden neurophysiologische und behaviorale Untersuchungsmethoden sowie in Schulen und Praxen übliche Sprachstandserhebungsverfahren eingesetzt. Der Plural wurde hier exemplarisch als grammatische Struktur gewählt, da dieser sich zwischen dem Deutschen und dem Türkischen in seiner Regelhaftigkeit und somit seiner Erwerbsschwierigkeit unterscheidet. Diese Struktur wurde mittels EEG-Experimenten (Elektroenzephalografie) untersucht. Die umfangreiche Sprachtestung erfasste die Sprachkenntnisse der Kinder im Deutschen und im Türkischen. Da Kinder verschiedener Altersgruppen untersucht wurden, können so Aussagen zu unterschiedlichen neurokognitiven Entwicklungsphasen des deutschen Grammatikerwerbs, insbesondere auch im Alter des Übergangs Kindergarten - Grundschule, gemacht werden. Des Weiteren wurden anamnestische, soziodemografische und sprachliche Hintergrundinformationen im Rahmen einer Elternbefragung erhoben, die Rückschlüsse auf die sprachliche familiäre Situation etc. zulassen und diese in einen Zusammenhang zu den sprachlichen Daten bringen lassen. Türkisch-deutsche Kinder zeigten insgesamt eine schwächere neuronale Reaktion auf die Verletzungen der Grammatik (Plural) als einsprachig deutsche Kinder; diese wird aber mit dem Alter besser. In der Gesamtschau der Ergebnisse zeigt sich, dass eine Veränderung im Alter zwischen 5 bis 6 und 7 bis 8 Jahren eintritt, möglicherweise durch den Schuleintritt bedingt. Während die Kindergartenkinder noch mehr dem Türkischen zugewandt sind, erhält das Deutsche zunehmend mehr Gewicht und die sprachlichen Leistungen werden besser. Auf der Ebene der produktiven Leistungen benötigen die Kinder aber weiterhin Unterstützung in Form von sprachfördernden Maßnahmen. Eine große Rolle spielt auch der Sprachgebrauch der Eltern. (DIPF/Projektträger)

Förderprogramm / Forschungsprogramm

Schwerpunkt: Forschungsinitiative Sprachdiagnostik und Sprachförderung

Fördereinrichtung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennzeichen

01GJ0978

Forschungsdesign

  • Experimentelles Design
  • Querschnitt
  • Anmerkung: Experimentalstudie mit zwei Gruppen (Kinder und Erwachsene)

Untersuchungsgebiet (geogr.)

Deutschland; Baden-Württemberg

Erhebungseinheit

Vorschulkinder; Schüler; Erwachsene

Auswahlverfahren

  • Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl
  • Kriterien bei der Auswahl der Kinder: Rechtshänder, normale Sprachentwicklung, keine Störungen, normales Gehör

Grundgesamtheit / Population

Erwachsene (N=36, davon türkisch-deutsch: n=22; deutsch: n=24); Kindergarten- und Grundschulkinder (N=116, davon türkisch-deutsch: n=19; deutsch: n=32)

Daten - Experimentalstudie

Erhebungszeitraum

2010 – 2011

2010 – 2011

Art der Daten

  • Neurophysiologische Daten
  • Umfrage- und Aggregatdaten
  • Kompetenz- und Leistungsdaten

Erhebungsverfahren

  • Messungen und Tests → Leistungs- und Kompetenztests → Paper and Pencil Test
  • Messungen und Tests → Leistungs- und Kompetenztests → Computerbasierter Test
  • Messungen und Tests → Physische Tests
  • Eigenständig auszufüllender Fragebogen

Anmerkungen zu den Daten

Es liegen keine Informationen zur Archivierung der Daten vor. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an die Projektverantwortlichen.

Verfügbarkeit

Nein

Publikationen