Treffer zu Schlagwörter: Lehrer-Schüler-Interaktion (3)
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Das Projekt Kulturelle Bildung und Inklusion (KuBIn) untersuchte Möglichkeiten und Bedingungen kultureller Teilhabe an inklusiven Schulen. Orientiert an neueren theoretischen Modellen der Interaktionsästhetik untersuchte es das inklusive Geschehen in erster Linie als Interaktion und fokussierte dabei auf deren nichtsprachliche Dimensionen. Erkenntnisleitend war die Frage, ob und wie die gemeinsame Beschäftigung im Unterrichtsalltag einen Beitrag zum Abbau von Berührungsängsten und Differenzen sowie stereotypisierenden Wahrnehmungsmustern zwischen Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen leistet. Für die Bearbeitung der Forschungsfrage wurde vor diesem Hintergrund ein vergleichendes Design in zwei Teilprojekten gewählt: die leiblich fundierte Seite der Kommunikation wurde zum einen im alltäglichen inklusionsorientierten Grundschulunterricht (Teilprojekt Köln), zum anderen in musikalisch-künstlerischen, außerunterrichtlichen pädagogischen Settings (Teilprojekt Lüneburg) untersucht. Im Kölner Teilprojekt sollten diese ‚mikrologischen Prozesse‘ unter Berücksichtigung materieller, räumlicher, personeller, didaktischer und curricularer Aspekte darauf hin analysiert werden, ob sich in ihnen ordnungsbildende Strukturen, Muster und Regeln zeigen. (Projekt)
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Im Rahmen der Corona-Pandemie haben digitale Lernsettings an Relevanz gewonnen und es ist davon auszugehen, dass bestimmte Formate, z.B. Lernplattformen wie Moodle, auch zukünftig genutzt werden, um Lernprozesse zu begleiten (Robert Bosch Stiftung, 2021). Hierbei stellt sich die Frage, welche bislang unbekannten Dynamiken sich durch die Nutzung von digitalen Lernplattformen in schulischen Settings zeigen. Dabei möchten wir den Fokus auf pädagogische Beziehungen zwischen Lehrkräften und Schüler_innen legen, weil die Qualität dieser Beziehungen von zentraler Bedeutung für die kognitive und persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist (z.B. Prengel, 2019). Demnach geht es im Rahmen der Arbeitsgruppe um die Frage, welche Dynamiken sich in Bezug auf die Gestaltung von pädagogischen Beziehungen bei der Nutzung von digitalen Lernplattformen zeigen. Als theoretischer Rahmen dienen unter anderem Arbeiten zu Datafication im Kontext von Bildungsprozessen (z.B. Williamson, 2019). Des Weiteren dient als Heuristik die Nähe-Distanz-Antinomie im Rahmen des strukturtheoretischen Ansatzes nach Helsper (2001). (DIPF/Projekt)
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Erfolgreicher Schulunterricht ist mehr als die bloße Beschäftigung mit vorgegebenen Themen im Unterricht. Im Idealfall sollten Schülerinnen und Schüler mithilfe des Unterrichts Kompetenzen entwickeln und vernetztes Wissen aufbauen. Ist das nicht so, ist der Lernverlauf "unproduktiv". Digitale Unterrichtseinheiten können helfen, individuelle Lernverläufe von Schülerinnen und Schülern zu erfassen, zu analysieren, inwieweit diese produktiv sind, und die Informationen an Lehrkräfte zurückzumelden. Wie Lehrkräfte diese Daten im Unterricht nutzen können, um aus unproduktiven Lernverläufen produktive zu machen, ist bislang weitgehend unerforscht. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) und der Ruhr-Universität Bochum an. Ziel ist es herausfinden, wie sich individuelle Lernverläufe und die dabei auftretenden Lernschwierigkeiten abbilden lassen. Anhand von Daten aus digitalen Unterrichtseinheiten im Fach Physik sollen produktive und unproduktive Lernverläufe identifiziert werden. Mithilfe dieser Informationen sollen Lernschwierigkeiten automatisch erkannt und konkrete Handlungsvorschläge für Lehrkräfte abgeleitet werden, um unproduktive in produktive Lernverläufe zu überführen. Das interdisziplinäre Team nutzt dafür sogenannte Teacher Dashboards, die Lehrkräften nahezu in Echtzeit Feedback zum Lernverlauf ihrer Schülerinnen und Schüler geben können. Dem Team am IPN obliegt dabei die Koordination des Verbundprojekts. Es bringt außerdem seine Expertise in der fachdidaktischen Analyse von Lernprozessen und der Kompetenzdiagnostik in das Verbundprojekt ein. Das Team des DIPF fokussiert vor allem die Analyse von Lernprozessen mittels Learning Analytics. Das Team der Ruhr-Universität bringt seine lernpsychologische Expertise in das Verbundprojekt ein und ist für die Erprobung der Teacher Dashboards unter realen Bedingungen zuständig.